Corcovado Nationalpark 

Der im Jahre 1975 gegründete Corcovado Nationalpark bietet eine riesige biologische Vielfalt und zieht schon seit Langem die Aufmerksamkeit der Tropenökologen auf sich.

 

Aufgrund der Abgelegenheit der Region blieb der Regenwald bis in die sechziger Jahre, als Holzfäller hierher kamen, unberührt. Einige Jahre später brach jedoch ein Goldrausch in diesem Gebiet aus, der mehrere Hundert Goldsucher in den Park ziehen liess. Ihre Aktivitäten führten dazu, dass die Flüsse zu verschlammen begannen und die Tiere gestört und der Wald geschädigt wurde. Dazu kam eine immer grössere Anzahl von Jägern, welche die Tiere nur so aus Spass an der Jagd erlegten.

Die vielen Stimmen von Tierschützern aus aller Welt bewogen Präsident Oduber 1975 dazu, den Nationalpark zu errichten. Er bekam dafür 1977 vom Animal Welfare Institut den Albert Schweitzer Preis.

 

Der Park gehört zum biologischen Korridor Osa. Dieser Korridor ist von entscheidender Bedeutung für die Erhaltung der biologischen Vielfalt und soll, unter anderem durch Freikauf von Land, die beiden Nationalparks Corcovado und Piedras Blancas verbinden. So kann eines der vielfältigsten Ökosysteme der Erde erhalten werden.

 

Der Corcovado ist eine Welt für sich, eine freundliche "Grüne Hölle", wahrhaftig ein Schutzgebiet der Superlative. In den dreizehn verschiedenen Ökosystemen des Corcovados lebt unter anderem die größte Population von roten Aras in Costa Rica. Unter den Hunderten verschiedener Baumarten sind Riesenexemplare von bis zu 80 Meter Höhe und mit drei Metern dicken Stämmen zu finden (Ceiba Pentandra o. Baumwollbaum). Das Kronendach des Regenwaldes ist hier höher als anderswo in Costa Rica, bedingt durch die beträchtliche Niederschlagsmenge und die niedrige Höhenlage des Parkes.


Unter den etwa 140 Säugetierarten sind auch Jaguar, Tapir, Puma, Ozelot und Ameisenbär vertreten; alle in Costa Rica bekannten Affenarten hangeln sich durch sein Dickicht; um die 400 Vogelarten leben hier (fast die Hälfte aller in Costa Rica bekannten Vogelarten). Mehr als 100 Amphibien-und Reptilienarten, darunter Pfeilgiftfrösche, sowie weit über 6000 Insektenarten wurden registriert. Doch die genaue Zahl der Insekten kennt niemand genau, da immer noch neue Arten entdeckt werden.

Die landschaftliche Schönheit des Corcovados ist ebenfalls einmalig. Undurchdringlicher immergrüner Regenwald, eine menschenleere Pazifikküste, Mangroven sowie ein Süßwassersumpfgebiet im Inneren, umgeben vom Yollilal (einem aus Yollillo-Palmen bestehenden Waldstreifen) charakterisieren den Corcovado.
 

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